Groß Garz

Fläche: 3.599 ha

 

Groß Garz ist ein Straßendorf. Der Name war 1290 gardiß, 1336 gardyse, 1346 garditz, 1364 gartze, der Name kommt aus dem slawischen. Die Bezeichnung grad oder grod wird erklärt mit dem Begriff Hürde, oder das Eingefriedete – also eine Burg.

 

Die Überlieferung berichtet, dass eine solche Wasserburg, umgeben von einem Wall und Graben an der Stelle stand, wo später das Rittergut errichtet wurde. Von diesem finden wir in der heutigen Zeit nichts mehr. Wir wissen aber, dass Groß Garz in Besitz der Familie von Jagow war, was der Gesamtlehnbrief aus dem Jahre 1518 belegt.

 

Groß Garz war ein Pfarrhof und es heißt, dass die Kirche eine Missionskirche gewesen sein soll. Damit wäre sie zu den ältesten christlichen Kulturstätten in der Altmark zu zählen. Der noch heute vorhandene Backsteinbau gehört jedoch, nach dem Grundriß zu urteilen, der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts an. Alte Akten und Kirchenbücher sind bei Bränden des Garzer Pfarrhauses vernichtet worden. Groß Garz hat drei weitere Ortsteile. Jeder hat für sich eine eigene Geschichte:

 

Deutsch liegt etwa 5 km vom Bahnhof Groß Garz entfernt. Es wird vermutet, dass das Dorf als Rundling angelegt wurde, aber heute ein Straßendorf ist. Der Name war 937 dudici, 1319 ducich, 1208 duceke, 1541 dützecke. Der Name ist deutscher Herkunft, hier wohnte die Sippe der Dudicha. Die heutige Kirche ist 1885 an Stelle einer alten Feldsteinkirche errichtet worden. Kirchenbücher mit Geburts-, Sterbe-, Trauerregister sind ab 1690 und Konfirmationsregister ab fast lückenlos bis zur Gegenwart vorhanden.

 

Jeggel war früher ein Rundling und ist jetzt ein Straßendorf. Der Ort erscheint schon 1436 in der heutigen Schreibweise als Jeggel, der Name ist wendischer Herkunft; wohl abzuleiten von gögöl, die Ente. Jeggel war ein Rundling, der um den Hügel, auf dem heute noch die Kirche steht, angelegt war. Der Zugang war nur im Süden.

 

Lindenberg ist ein Haufendorf, der alte Teil des Dorfes ist ein Rundling. Der Ort wird 1314 zum ersten Mal genannt, als B. Nicolaus von Werden der neuerbauten Kirche zu Lindenberge einen Ablass gewährt. An Stelle der barocken Fachwerkkirche, die in der Mitte des Dorfes stand, ist 1893 ein Backsteinbau am Ortseingang des Dorfes errichtet worden.