Die Veranstaltungsreihe "Medizin im Dialog" wird am Mittwoch, dem 24. September 2025, um 17.00 Uhr fortgesetzt. Themenschwerpunkt ist diesmal die Erkennung, Behandlung und alltagsbezogene Bewältigung einer Depression. Als Referent wird Oberarzt Dr. Winfried Sporns erwartet. Der Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie sowie für Innere Medizin leitet seit 15 Jahren die Salus-Tagesklinik für Psychiatrie und Psychotherapie im Krankenhaus Seehausen. Betroffene, Angehörige und Freunde psychisch kranker Menschen sowie Gäste mit allgemeinem Interesse an der Thematik sind herzlich zu der Veranstaltung eingeladen. Der Eintritt ist kostenlos und eine Anmeldung nicht erforderlich.
Kurz informiert: Depression
Die Depression ist eine ernsthafte psychische Erkrankung, bei der Betroffene über längere Zeit anhaltend tiefe Traurigkeit, Antriebslosigkeit und Interessenverlust erleben. Rationales Denken, Selbstwertgefühl und Schlaf können stark beeinträchtigt sein. Nahezu jeder fünfte Mensch in Deutschland erkrankt im Lebensverlauf an einer Depression. In den zurück-liegenden Jahren sind das Ausmaß und die Folgen dieser Erkrankung verstärkt ins öffentliche Bewusstsein gerückt. Depressionen waren zwar schon immer verbreitet. Aber die lange gehegte Verharmlosung weicht zunehmend der Erkenntnis, dass es hier um eine qualvolle, latent lebensbedrohliche Krankheit geht. So sind viele Suizide und Suizidversuche auf Depressionen zurückzuführen. Die Erkrankung beeinträchtigt nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation WHO das Leben so sehr wie Blindheit oder Querschnitts-lähmung. Rechtzeitig erkannt und behandelt, kann eine Depression aber vielfach gut ausheilen oder gelindert werden.
Anhaltend großen Bedarf gibt es weiterhin bei Aufklärung über die Erkrankung: Weil unangenehme Erlebnisse, schlechte Stimmung und Leistungsschwankungen zum Lebens-alltag gehören, liegt im Laienverständnis die Verwechslung der Krankheit mit einer normalen Befindlichkeitsstörung nahe. Hinzu kommt, dass „Depression“ oder „Burn out“ im Sprach-gebrauch mitunter inflationär verwendet und vermischt werden.
Und so ist man geneigt abzuwiegeln: Halb so schlimm – haben wir doch alle mal! Zusammenreißen, ausspannen, ein bisschen Urlaub – die Palette gängiger Handlungsempfehlungen ist breit. Sie hilft den tatsächlich Erkrankten, deren Lebensgefühl erstarrt ist, aber nicht weiter. Um Leidenswege abzukürzen, muss noch also viel getan werden. Es ist wichtig, zwischen Überlastung oder Lebenskrise und einer behandlungsbedürftigen depressiver Erkrankung zu differenzieren. Dazu will auch die Veranstaltung "Medizin im Dialog" beitragen.